KOMMUNIKATION
Wer einen Menschen verstehen will, muss hören, was der andere meint, nicht was er sagt! Wir haben eine große Sehnsucht einander zu verstehen. Doch das ist oft schwierig. Wenn wir gut drauf sind, fällt es leichter, wenn ein Problem ansteht wird die Kommunikation oft destruktiv. Ist die Beziehung durch ein Problem gestört, treten oft kindliche Verhaltensmuster der Partner auf und es kann zu keiner konstruktiven Kommunikation kommen. Häufige Muster sind z.B.
Recht haben wollen
der/die Bessere zu sein
der/die Gescheitere zu sein
der/die Schönere zu sein
Machtkämpfe dienen dem unterentwickelten EGO und stehen dem Gemeinsamen
entgegen. – D.h. es wäre gut, dem Mangel, der Unterentwicklung auf die Spur zu kommen und diese Lücke zu füllen.
Dahinter steht oft Einsamkeit in der Beziehung:
Sprache/Kommunikation/Art der Kommunikation, die eigene Wahrnehmung sind gestört – eigene Bedürfnisse und Wünsche werden
auf den Partner projiziert
oder eigene Wünsche und Bedürfnisse werden nicht mitgeteilt
Mann/Frau hat sich nichts mehr zu sagen – die Erlebnisfähigkeit ist gestört –
Nebeneinander her leben – Zweckgemeinschaft
Wenn Paare sagen: „Wir fühlen nichts mehr füreinander“, wollen sie damit sagen:
„Wir können unsere Gefühle nicht mehr spüren und ausdrücken.“
Das Problem bei den Gefühlen ist nicht, dass wir keine Gefühle hätten. Ein Problem entsteht nur, wenn wir die Gefühle nicht haben wollen und/oder sie aus verschiedenen Gründen verdrängen.
Nicht alle Gefühle sind Grundgefühle. Manche Gefühle sind abgeleitet von anderen Gefühlen. Beispiel: Hilflosigkeit – hinter diesem Gefühl stehen meistens ein oder mehrere andere Grundgefühle – oft sind es Trauer oder Wut. Hilflosigkeit entsteht erst, wenn das Grundgefühl nicht angesprochen wurde.
Ziel der erwachsenen Kommunikation ist, sich seiner Grundgefühle bewusst zu werden und diese dem Partner/der Partnerin mitteilen zu können.
Die wichtigsten Grundgefühle
- Angst – Was macht mir Angst?
- Freude – Worüber freue ich mich besonders?
- Liebe – Wen/Was liebe ich besonders?
- Glück – Was bedeutet für mich Glück?
- Hass – Wen/Was hasse ich?
- Wut – Wenn … passiert, gerate ich in Wut?
- Trauer – Es macht mich traurig, wenn…
Wer seine Gefühle kennt, spürt auch seine Grenzen. Die eigenen Grenzen zu spüren, ist in der Beziehung sehr wichtig. Nur wenn ich weiß, was ich will und nicht will, wie viel Freiraum, wie viel Nähe ich brauche, kann ich in Kommunikation treten.
Konstruktive Kommunikation und gute Regeln
- Ich-Botschaften vermitteln – keine Vorwürfe
- Wünsche und Bedürfnisse formulieren – keine Drohungen und Erpressungen
- Etwas brauchen dürfen – nicht immer alles alleine oder selber machen müssen
- Die eigene Bedürftigkeit ernst nehmen und zulassen – nicht immer stark sein müssen
- den anderen respektieren – nicht misstrauen oder abwerten
- Gefühle, Ideen, Vorstellungen aussprechen – nicht unterdrücken oder interpretieren
- sich in den anderen einfühlen – nicht bewerten
- Bitten und bieten – anstelle von müssen und sollen
- Unangenehmes so formulieren, dass der andere es annehmen kann
- Für Konfliktgespräche sich einen Zeitpunkt ausmachen
- generell eine regelmäßige Gesprächskultur einführen
- positives Feedback geben
- negative Wahrnehmung so kommunizieren, wie es sich für den Betreffenden darstellt – z.B. ich erlebe das so und so
VW – Regel – „vom Vorwurf zum Wunsch“
Welche sind Ihre Lieblingsvorwürfe? Sich dessen bewusst werden und versuchen diese in einen Wunsch zu formulieren.
Gesprächsregeln
- Ich-Sätze statt Du-Sätze z.B. Ich möchte heute abends Lesen – NICHT – immer willst Du fernsehen
- Beim Thema bleiben – NICHT verallgemeinern (immer lässt du die Zeitung liegen)
- Bedürfnisse klar aussprechen
- Gefühle, Bilder, Geschichten, Wahrnehmungen aus der eigenen Welt erzählen
- Positives verstärken
- Den Partner ausreden lassen
- Den Partner ernst nehmen, nicht lächerlich machen oder abwerten
- Durch Zusammenfassen und Nachfragen vergewissern, dass ich den Partner richtig verstanden habe
- Möglichst offen nachfragen, um noch mehr von den Bedürfnissen des Partners zu erfahren. Z.B. „Was meinst du da konkret?“
- Interesse und Anteilnahme für den anderen zeigen
- Die Bedürfnisse, Ideen, Gedanken des Partners wichtig nehmen und ihm das mitteilen
Gesprächsrituale entwickeln
Was ist ein guter Ort zum Reden für uns?
Was ist ein guter Zeitpunkt?
Wann will ich auf keinen Fall mit dir reden?
Was brauche ich für Voraussetzungen, damit ich mit dir reden kann (z.B. Kinder im Bett, keine Arbeit, die getan werden muss,…)
„Ich möchte, dass du hörst, was ich dir sagen will…“
Was mich aufleben lässt
Die gestörte Kommunikation oder der Konflikt zwingt die Partner bisherige Gewohnheitsmuster zumindest einmal wahrzunehmen und sinnvollerweise zu hinterfragen.
Orientierung
Eigenen Wert entdecken
Selbstwahrnehmung/Fremdwahrnehmung
Sinnliche Wahrnehmung
Denkmuster
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was sind meine Werte, Reflexion und Differenzierung der angelernten – und anerzogenen Werte – Überprüfung eigener Vorstellungen
wie weit gibt es diesbezüglich eine Übereinstimmung? Was sind die Unterschiede?
nehme ich mit meinen 6 Sinnen wahr und kann mich dadurch als lebendiges Wesen erleben
Gedanken und Phantasien – ihr Einfluss auf mein Erleben